Sri Aurobindo [1872-1950] war ein großer indischer Yogi, Visionär und Schriftsteller. Nach einer umfassenden westlichen Schulausbildung in England war er nach seiner Rückkehr nach Indien mit 21 Jahren zunächst in den politischen Freiheitskampf gegen die englische Besatzung engagiert. Nach einer Reihe tiefgründiger Erleuchtungserfahrungen zog er sich schließlich nach Pondicherry in Südindien zurück, wo er sich fortan ganz der spirituellen Arbeit widmete. Nach dem Verfassen eines umfangreichen Schriftwerks zog er sich für 35 Jahre fast völlig zurück, um seine Vision einer Spiritualität zu realisieren, die nicht vor dem Leben flüchtet, sondern dieses in einer größere Fülle zu transformieren vermag.

Sri Aurobindo schrieb mit „Savitri“ eine epische Dichtung von beeindruckender Schönheit, die als längste epische Dichtung in englischer Sprache gilt. Dabei nahm er die klassische indische Erzählung von „Savitri und Satyavan“ als Grundlage seines Werkes. Er zählt Savitri als sein wichtigstes Werk, an dem er über 40 Jahre arbeitete. Dabei betont er immer wieder, dass Savitri nicht einfach eine Dichtung ist, sondern er seine ganze spirituelle Erfahrung und Vision in diese Verse gelegt habe. Savitri ist dabei nicht einfach eine „Fantasiefigur“, sondern eine lebendige spirituelle Realität, mit der wir in ähnlicher Weise in Beziehung treten können, wie andere Traditionen es z.B. mit Jesus, Buddha, Krishna tun.

Mirra Alfassa [1878-1973], in der Regel „die Mutter“ genannt, war eine Französin aus Paris mit orientalischen Wurzeln, die bereits früh im Leben ein tiefes spirituelles Verständnis entwickelte. Bereits in ihren jungen Jahren hatten sie Visionen von Sri Aurobindo und als sie ihn 1914 zum ersten mal in Indien traf, erkannte sie ihn auf Anhieb. 1920 ließ die Mutter sich fest in Podicherry nieder und wurde zur „spirituellen Mitarbeiterin“ Sri Aurobindos. Beide erkannten sich in ihrer spirituellen Realisation als gleichrangig an und die Mutter übernahm in den folgenden Jahren all die nach außen gerichtete Arbeit, wie den Aufbau des Ashrams oder später die Initiierung des spirituellen Stadtprojektes „Auroville“.